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Die Ursache dieses Problems ist, dass die Lehrbücher versuchen, Japanisch auf Deutsch zu lehren. Sie möchten einem schon auf der ersten Seite beibringen, wie man "Guten Tag, mein Name ist Müller" sagt, aber sie verschweigen, welche eigenmächtigen Entscheidungen dazu hinter den Kulissen getroffen wurden. Wahrscheinlich wurde beschlossen, die Höflichkeitsform zu verwenden, obwohl es keinen Sinn macht, diese vor der Wörterbuchform zu lernen. Das Lehrbuch könnte auch entschieden haben, ein Subjekt zu verwenden, obwohl es nicht notwendig ist und die meiste Zeit weggelassen wird. In der Tat ist die verbreitetste Art, auf japanisch so etwas wie "Mein Name ist Müller" zu sagen, einfach "bin Müller". Das kommt daher, dass sich der größte Teil der Information aus dem Zusammenhang ergibt, und deshalb ausgelassen wird. Aber erklärt das Lehrbuch, wie sich die Dinge grundsätzlich im Japanischen verhalten? Nein, denn man ist viel zu sehr mit dem Versuch beschäftigt, den Leser mit "auf Anhieb nützlichen" Ausdrücken aus der Tür zu schubsen. Das Resultat ist ein wirres Durcheinander von Texten der Art "Nimm dies, wenn du das sagen willst". Beim Leser stellt sich ein Gefühl der Konfusion ein, weil er damit noch lange nicht weiß, wie die Dinge denn eigentlich funktionieren.
Die Lösung dieses Problems ist, Japanisch von einem japanischen Standpunkt aus zu betrachten. Man nehme die japanische Sprache und erkläre, wie sie funktioniert, wobei man niemals versuchen sollte, etwas, das man auf Deutsch sagen will, ins Japanische hineinzupressen. Um auf diese Weise voranzukommen, ist es auch wichtig, die Dinge in der Reihenfolge zu erklären, in der sie in Japanisch Sinn machen. Wenn man [A] wissen muss, um [B] zu verstehen, darf man nicht [B] zuerst behandeln, nur weil man einen bestimmten Ausdruck vermitteln will.
Zusammenfassend: Wir benötigen einen japanischen Leitfaden, um die japanische Grammatik zu lernen.
Am Anfang sind die Deutschen Übersetzungen für die Beispiele so wörtlich wie möglich, um ein Gefühl für den Sinn der japanischen Ausdrücke zu erhalten. Dies führt oft zu grammatikalisch falschen Übersetzungen ins Deutsche. Beispielsweise enthält die Übersetzung oft kein Subjekt, weil das Japanische keines erforderdert. Da Artikel wie "der" oder "ein" im Japanischen nicht vorhanden sind, werden sie in der Übersetzung auch nicht verwendet. Und da im Japanischen nicht zwischen zukünftigen Aktionen und generellen Aussagen (wie "Ich werden in den Laden gehen" und "Ich gehe in den Laden") unterschieden wird, wird diese Unterscheidung auch bei der Übersetzung nicht gemacht. Ich hoffe, dass die Erklärungen zu den Beispielen den genauen Sinn widerspielgeln, den der Satz auch im Japanischen hat. Wenn für den Leser das "Denken auf Japanisch" erst einmal vertraut geworden ist, fallen auch die Übersetzungen weniger wörtlich aus, damit man die Sätze besser lesen und sich mehr auf die fortgeschrittenen Themen konzentrieren kann.
Man beachte, dass es Vor- und Nachteile mit sich bringt, die Grundlagen der Grammatik systematisch und von Grund auf zu erklären. Im Japanischen sind die grundlegendsten Konzepte auch am schwierigsten zu begreifen, und die am häufigsten verwendeten Wörter besitzen die meisten Ausnahmen. Das bedeutet, dass der härteste Teil der Sprache zuerst kommt. Lehrbücher verfolgen üblicherweise einen anderen Ansatz, weil sie befürchten, ihre Leser zu verscheuchen oder zu frustrieren. Deshalb versuchen sie zu vermeiden, sich gleich am Anfang ernsthaft mit den härtesten Konjugationsregeln zu beschäftigen. Stattdessen präsentieren sie Flickwerk und Tricks, um sofort mit den nützlichen Ausdrücken beginnen zu können (Ich denke hier speziell an die Konjugation der Vergangenheitsform bei den Verben). Für manche Leute mag das eine akzeptable Herangehensweise sein. Allerdings kann es so zu einigen Problemen und Verwirrung entlang des weiteren Weges kommen - genau, wie wenn man ein Haus auf einem zu schwachen Fundament errichtet. Die schwierigen Themen müssen behandelt werden, so oder so. Wenn man sie aber gleich am Anfang erklärt, werden dadurch die leichteren Sachen viel leichter, da sie dann auf dem soliden Grundgerüst aufbauen können, das zuvor geschaffen wurde. Japanisch ist syntaktisch viel konsistenter als Deutsch. Wenn man die schwierigsten Konjugations-Regeln gelernt hat, gehorcht die restliche Grammik denselben oder ähnlichen Regeln. Die einzige Schwierigkeit von diesem Punkt an ist, sich die ganzen verschiedenen Ausdrücke und deren Kombinationen zu merken und richtig einzuordnen, um sie dann in der passenden Situation verwenden zu können.
※ Bevor du beginnst, beachte bitte, dass Halbklammern wie diese 「」 die japanische Version der Anführungszeichen sind.
Aus diesem Grund glaube ich fest an das "Lernen durch Beispiel". Beispiele und Erfahrung werden deine wichtigsten Werkzeuge zur Beherrschung des Japanischen sein. Wenn man etwas beim ersten Mal nicht komplett richtig hinbekommt, sollte man deshalb erst einmal mit etwas anderem fortfahren, und auf diesen Punkt zurückkommen, sobald man mehr Beispiele dazu sieht. Dadurch bekommt man ein besseres Gefühl dafür, wie etwas in verschiedenen Situationen verwendet wird. Dummerweise kostete es viel Zeit, Beispiele zu schreiben, und man kommt nur langsam voran (Ich gebe mein Bestes!). Aber glücklicherweise ist Japanisch überall, besonders im Internet. Ich empfehle, soviel wie möglich Japanisch zu üben, und nur dann den Leitfaden zu Rate zu ziehen, wenn man die verwendete Grammatik nicht versteht. Im Internet gibt es eine Menge unterschiedlichen Lesestoffs, wie Webseiten, Foren und Online-Chats. Japanische Bücher und Comics sind ebenfalls ein ausgezeichneter (und spaßiger) Weg, um sein Vokubular zu bereichern und das Lesen zu trainieren. Weiterhin denke ich, dass es unmöglich ist, korrekte Aussprache und verstehendes Hören ohne ein Vorbild zu erlernen. Es ist ein Muss, Hören und Sprechen mit einer fließend japanisch sprechenden Personen zu üben, wenn man die Fähigkeit zur Konversation erlangen will. Auch wenn man viel durch Hörmaterial wie Bänder und Fernsehen lernen kann, gibt es nichts besseres als einen Menschen aus Fleisch und Blut, mit dem man Aussprache, Betonung und den natürlichen Gesprächsfluß trainieren kann. Wenn du spezifische Fragen zu Themen hast, die nicht in diesem Leitfaden behandelt werden, kannst du diese im Japanese grammar guide forum stellen.
www.guidetojapanese.org/forum/
Lass dich nicht entmutigen von dem riesigen Berg von Stoff, den du bewältigen musst. Denke immer daran: Jedes neue Wort und jede neue Regel, die du lernst, sind ein weiterer Schritt hin zur Beherrschung der Sprache!
Japanische Sprachunterstützung
Translation Gateway (wesentlich langsamer)
Weiterhin solltest du sicherstellen, dass du einen aktuellen Browser verwendest, um in den Genuss der Vorteile von Stylesheets (CSS) zu kommen. Ich empfehle Firefox.
Mach dir keine Gedanken darüber, dass du die ganzen Kanji und Vokabeln per Hand nachschlagen musst. Du brauchst nur das WWWJDIC zu öffnen und kannst dann alle Beispiele einfach über die Zwischenablage kopieren, um so einfach und schnell die meisten Worte übersetzen zu lassen.
Das gesamte hier präsentierte Material wurde von mir erstellt, mit Ausnahme der üblichen Terminologie und wenn es explizit angegeben ist. Ich hoffe, dass du soviel Spaß mit dem Leitfaden hast, wie ich beim Schreiben hatte [und ich beim Übersetzen - dg]. Ohne Frage war es frustrierend und zeitintensiv, aber dennoch auf seltsame Weise vermischt mit einem starken Gefühl der Befriedigung.
Es gibt bestimmt (viele) kleine Ungenauigkeiten und Rechtschreibfehler, besonders, weil ich alles mit ed geschrieben habe. Nee, das war nur ein Scherz ('Tschuldigung, Insider-Witz). Ich habe alles mit Notepad geschrieben, der keine Rechtschreibprüfung besitzt, deshalb entschuldige bitte die vielen Rechtschreibfehler! Für Meinungen, Korrekturen oder Vorschläge gibt es das Japanese Grammar Guide Forum.
Gut, kein Gerede mehr. Frohes Lernen!
-Tae Kim
Diese Seite wurde zuletzt durchgesehen 2005/6/8 Feedback von e-Mail auf Forum umgestellt (2005/6/8) Die Übersetzung wurde zuletzt durchgesehen 2005/9/18